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Das Darmkrebs-Lexikon

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Das Darmkrebs-Lexikon erklärt in verständlicher Weise Fachbegriffe von A (wie Adenom) bis Z (wie Zytostatika), mit denen sich Betroffene nach Diagnosestellung konfrontiert sehen. Bitte klicken Sie auf einen Buchstaben, um die zugehörigen Erklärungen lesen zu können.

A

Adenom

Gutartige Geschwulst, aus Drüsengewebe der Schleimhaut hervorgehend, die bösartig entarten kann.

Adenokarzinom

Krebs, der in Drüsengewebe entsteht.

Adjuvant

Unterstützend, ergänzend.

Adjuvante Therapie

Ergänzende Behandlung (z.B. Chemotherapie) zur Vorbeugung eines Rückfalls, die nach vollständiger Entfernung des Tumors eingesetzt wird, wenn ein erhöhtes Risiko für ein erneutes Tumorwachstum besteht.

Alopezie

Teilweiser oder vollständiger Haarausfall.

Anal

Den After betreffend.

Analkarzinom

Krebs des Afters; bösartige Veränderung im Grenzbereich Haut/Schleimhaut am After, welche häufi g als Vorwölbung tastbar ist und in vielen Fällen nicht schmerzhaft ist.

Anämie

Unter Anämie oder Blutarmut versteht man eine zu geringe Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und eine verminderte Konzentration des Blutfarbstoffs (Hämoglobins) sowie des Anteils der zellulären Bestandteile am Blutvolumen (Hämatokrit). Von einer Anämie spricht man bei Männern bei einem Hämoglobinwert unter 13g/dl und bei Frauen unter 12g/dl. Typische Zeichen einer Anämie sind Blässe, Müdigkeit, Leistungsabfall, Atemnot und schneller Pulsschlag. Häufi ge Ursachen der Anämie sind Blutverlust (schwarzer Stuhl), Chemotherapie oder Strahlentherapie, Eisen-, Folsäure- und Vitamin B12-Mangel.

Anamnese

Medizinische Vorgeschichte und aktuelle Befi ndlichkeit eines Patienten, die vom Arzt aufgeschrieben werden.

Anorexie

Appetitlosigkeit, z.B. als Nebenwirkung einer Chemotherapie.

Ansprechrate

Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen eine Behandlung anschlägt. Man unterscheidet zwischen partieller Ansprechrate (der Tumor wird um mindestens die Hälfte verringert) und kompletter Ansprechrate (der Tumor ist für mindestens vier Wochen nicht nachweisbar).

Antikörper

Antikörper sind körpereigene Abwehrstoffe, die vom Immunsystem gebildet werden, um den Körper z.B. vor Infektionen mit Bakterien oder Viren zu schützen. Monoklonale Antikörper sind besonders hochspezifi sch und können nun gentechnologisch in großen Mengen hergestellt werden und zur Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen eingesetzt werden. Es stehen mittlerweile 3 monoklonale Antikörper (Bevacizumab, Cetuximab, Panitumumab) zur Behandlung von Darmkrebs zur Verfügung. Diese zielgerichteten Medikamente richten sich gegen Strukturen, die auf der Oberfl äche der Krebszellen in Ihrem Körper gehäuft vorkommen oder im Blut zirkulieren. Bei diesen Strukturen handelt es sich um sogenannte Rezeptoren (z.B. EGFR= epidermal growth factor receptor), die Signale von Botenstoffen aus der Umgebung wahrnehmen. Die Botenstoffe sind in diesem Fall Wachstumsfaktoren (z.B. VEGF= vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor), welche die Vermehrung und das Wachstum von Zellen begünstigen.

Der Mechanismus hierbei ist wie bei einem Schlüssel-Schloss-Prinzip: der Rezeptor auf der Krebszelle funktioniert dabei wie ein Schloss, in das der Botenstoff wie ein Schlüssel hineinpasst. Setzt sich also ein solcher Wachstumsfaktor an einen Rezeptor, werden in der Zelle Prozesse aktiviert, die zur Vermehrung der Zelle führen. Wenn nun der Rezeptor oder der Botenstoff durch einen Antikörper blockiert wird, dann können die Prozesse in der Tumorzelle wirkungsvoll blockiert werden.

Anus

After

Anus praeter

Künstlicher Darmausgang in der Bauchhaut.

Apoptose

Auch „programmierter Zelltod“ genannt. Die Selbstzerstörung einer Zelle, z.B. wenn sie beschädigt ist, gehört zur Aufrechterhaltung eines Organismus. Bei einem gesunden Organismus stehen Neubildung und Eliminierung der Zellen im Gleichgewicht. Da durch eine Bestrahlung oder Chemotherapie die Zellen beschädigt werden, leiten die Apoptosegene das Absterben der Zellen ein.

Appendix

Wurmfortsatz des Blinddarms.

Aszites

Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle.

B

Behandlungszyklus

Zeitraum von der Gabe der Chemotherapie bis zur Erholung von den Nebenwirkungen, meist 3-4 Wochen.

Benigne

Bedeutet gutartig, den menschlichen Körper nicht unmittelbar schädigend; gutartige Tumore werden zwar groß, wachsen aber nicht durchdringend in Nachbargewebe ein und bilden keine Tochtergeschwülste.

Biopsie

Entnahme von verdächtigem Gewebe zur mikroskopischen Untersuchung.

C

Ca

Abkürzung für Karzinom (lateinisch: carcinoma).

Carcinoma in situ

Von seiner Zellbeschaffenheit her ein bösartiger Tumor, der noch nicht über die natürlichen Gewebsgrenzen hinausgewachsen ist. Die Bildung von Tochtergeschwülsten ist in diesem Stadium sehr unwahrscheinlich, da der Tumor noch keinen Anschluss an das Blut- oder Lymphgefäßsystem hat.

CEA (carcinoembryonales Antigen)

Eiweißstruktur, die ein sogenannter Tumormarker (siehe unter T) erster Wahl ist. CEA wird bei Beurteilung von Dickdarmtumoren verwendet. Die Messung im Blut und die Überwachung des Verlaufs des nachgewiesenen CEA liefern einen Hinweis für den Erfolg der Behandlung.

Chemotherapie

Die Krebszellen werden durch zellwachstumshemmende Substanzen (siehe Zytostatika) an ihrem Wachstum bzw. der Zellteilung gehindert.

Colitis ulcerosa

Chronische Entzündung des Dickdarms. Erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Colon

Der Dickdarm ist der letzte Abschnitt des Verdauungstraktes und liegt zwischen Dünndarm und After. Er besteht aus Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis), Grimmdarm (Colon, Kolon) und Mastdarm (Rektum). Das Colon oder Kolon (Grimmdarm) wird in ein Colon ascendens (aufsteigender Schenkel), Colon transversum (Quercolon) und Colon descedens (absteigender Schenkel) sowie Sigma (S-förmiger Teil) unterteilt.

Colorektal

Den gesamten Dickdarm inklusive Mastdarm betreffend.

Computertomographie (CT)

Computerunterstützte Röntgenuntersuchung; Schnittbilddarstellung von Organen oder bestimmten Körperregionen; wird meistens mit Kontrastmittel (wird über die Vene und/oder als Trinklösung oder als Einlauf verabreicht) durchgeführt.

C/P-Röntgen

Lungenröntgen.

D

Darmpolypen

Gutartige Schleimhautgeschwülste, die in den Hohlraum des Darms hineinragen.

Darmverschluss

(= Ileus); Behinderung der Durchgängigkeit des Darms durch Einengung des Darmlumens von außen oder innen (beispielsweise durch einen Tumor) der durch Darmlähmung (kann auch durch manche Medikamente verursacht werden), wodurch der Stuhl nicht weitertransportiert werden kann. Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Diagnostik

Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die der Feststellung einer Krankheit (Diagnose) dienen.

Diarrhöe

Durchfall.

Dickdarm

Siehe Colon.

Dukes-Stadien

Eine Möglichkeit der Stadieneinteilung bei Darmkrebs (siehe Stadieneinteilung).

Dünndarm

Der Dünndarm liegt zwischen Magen und Dickdarm und ist der längste Darmabschnitt. Er gliedert sich in Zwölffi nger- (Duodenum), Leer- (Jejunum) und Krummdarm (Ileum).

Dysplasie

Veränderungen im Zellgewebe, die unterschiedlich schwer sein können; da Dysplasien bösartig entarten können, gelten sie als Krebsvorstufe.

E

Enddarm

Siehe Rektum.

Endoskopie

Spiegelung von Körperhöhlen oder Hohlorganen mit fl exiblen Rohren, die mit einer Lichtquelle versehen sind; im Rahmen einer Endoskopie können krankhafte Veränderungen gesehen und beschrieben werden, aber auch Proben entnommen werden, die zur Diagnosesicherung vom Pathologen beurteilt werden; während einer Endoskopie können auch therapeutische Maßnahmen (Polypabtragung) durchgeführt werden.

Epidemiologie

Wissenschaft, die sich mit der Häufi gkeit und Verteilung bestimmter Erkrankungen in der Gesamtbevölkerung und den einzelnen Bevölkerungsgruppen befasst; dadurch können Ursachen, die zu Krankheiten führen, identifi ziert werden und mögliche Vorsorgemaßnahmen für die Bevölkerung abgeleitet werden.

Epidermaler Wachstumsfaktor

EGF-Rezeptoren (epidermal growth factor receptor, EGFR) befi nden sich in großer Zahl an der Oberfl äche von Tumorzellen und sind am Wachstum und der Ausbreitung des Tumors beteiligt. Ein über das normale Maß hinausgehende Vorhandensein von EGF-Rezeptoren gilt als negativer Prognosefaktor bei Patienten mit Darmkrebs. Dies ist bei bis zu zwei Dritteln der Betroffenen der Fall.

F

FAP (familiäre adenomatöse Polypose)

Erbkrankheit, bei der sich viele Dickdarmpolypen bilden, die bösartig entarten können.

Fatigue

Wörtliche Übersetzung für Müdigkeit; bei Krebspatienten ist dies eine Kombination aus körperlicher Leistungseinschränkung, geistiger Erschöpfung und emotionaler Niedergeschlagenheit; das „chronische Fatigue Syndrom“ ist eine anhaltende körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung, die durch Schlaf nicht behoben werden kann und über einen längeren Zeitraum andauern kann.

Feinnadelbiopsie

Gewebeentnahme mit einer sehr dünnen Nadel zur mikroskopischen Untersuchung.

Fernmetastase

Tochtergeschwulst, die sich über die Lymph- oder Blutbahnen an einem entfernt vom Ersttumor gelegenen Organ bzw. Körperteil angesiedelt hat.

First-Line-Therapie

Erste Behandlung eines Tumors.

5-Fluorouracil (5-FU)

Standard-Chemotherapeutikum zur Behandlung von Darmkrebs, wird heutzutage in Kombinationstherapien mit Folinsäure und weiteren Substanzen eingesetzt.

FA

Folinsäure, Folinic Acid; wird zur Behandlung von Darmkrebs zusammen mit 5-Fluorouracil (5-FU) eingesetzt.

G

Gastroenterologisch

Den Magendarmtrakt betreffend.

Gastrointestinale Tumore

Tumore des Magen-Darm-Traktes.

Gastrointestinaltrakt

Magendarmtrakt.

Gastroskopie

Magenspiegelung, bei der auch Speiseröhre und Zwölffingerdarm untersucht werden.

Grading

Nach verschiedenen Bewertungskriterien wird durch den Pathologen die Stärke der Entartung der Tumorzellen bestimmt.

H

Haemoccult-Test

Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs, bei der auf verstecktes Blut im Stuhl getestet wird.

Hämorrhoiden

Blutstau und Vergrößerung der Venen im Bereich des Afters, die auch zu Blutaufl agerungen auf dem Stuhl führen können; es gibt innere und äußere Hämorrhoiden (innerhalb oder außerhalb des Afters gelegen).

Hand-Fuß-Syndrom

Schmerzhafte Rötung und Schwellung (Erythem) der Handflächen und Fußsohlen; diese Nebenwirkung kann vor allem während einer Chemotherapie mit Capecitabin oder 5-Fluorouracil-Dauerinfusion auftreten, aber auch durch einzelne neue zielgerichtete Medikamente verursacht werden.

Hepar, hepatal

Leber, die Leber betreffend.

Hereditär

Vererbt, erblich.

Histologie

Wissenschaft vom Feinbau biologischer Gewebe, durch Untersuchung mittels mikroskopischer Gewebsschnitte. Sie erlaubt die Beurteilung, ob ein gut- oder bösartiger Tumor vorhanden ist, und kann Hinweise auf den Entstehungsort geben.

HNPCC

Erblich bedingter Darmkrebstumor (Hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom) ohne vorausgehende Polypenbildung.

Hyperthermie

Erhöhung der Temperatur eines Körperteils; wird teilweise zur Wirkungssteigerung der Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt.

I

Iatrogen

Symptome, Erkrankungen oder Schädigungen, die durch eine medizinische Maßnahme verursacht wurden; darunter fallen alle Nebenwirkungen und Komplikationen einer Operation oder einer Untersuchung.

Ileostoma

Künstlicher Ausgang des unteren Dünndarms in der Bauchdecke.

Immunsuppression

Unterdrückung der körperlichen Abwehrreaktion durch spezielle Medikamente oder als Nebenwirkung einer Chemotherapie durch Schädigung der weißen Blutkörperchen.

Immuntherapie

Behandlungsform, bei der das körpereigene Abwehrsystem gegen körperfremde Stoffe eingesetzt wird, um eine Abwehrreaktion gegen das Tumorgewebe zu erzielen.

Infiltrierend, invasiv

Tumor wächst in Nachbarorgane oder benachbarte Strukturen ein.

Interdisziplinär

Fächerübergreifend.

Intramuskulär

Spritzen, die tief in den Gesäßmuskel (oder Oberarmmuskel) verabreicht werden.

Intravenös

Medikamente, Flüssigkeit oder Blutbestanteile werden in die Vene verabreicht; die Infusionsgeschwindigkeit ist je nach Medikament unterschiedlich: sehr rasch (so genannter Bolus), über einige Stunden oder Tage lang (Dauerinfusion).

Irinotecan

Wirkstoff, der in der Darmkrebstherapie verwendet wird. Wirkt zytotoxisch, indem er negativ in die Zellteilung eingreift, was zum Zelltod führt (siehe Apoptose).

J

K

Kanzerogen, Karzinogen

Krebsbegünstigende Substanzen.

Kardial

Das Herz betreffend.

Karzinom

Bösartiger Tumor, der von Haut, Schleimhaut oder Drüsengewebe ausgeht. Unterschiede bestehen in der Herkunft und dem Erscheinungsbild der Zellen.

Kernspintomographie

(auch Magnetresonanztomographie). Computergestützte, bildgebende Untersuchungsmethode mit einem röhrenförmigen Gerät, die auf dem unterschiedlichen Verhalten verschiedener Körperstrukturen in einem Magnetfeld basiert. Die Kernspintomographie eignet sich besonders gut zur Darstellung von Weichteilen im Gegensatz zur Computertomographie (siehe dort).

(Hemi-) Kolektomie

Partielle oder vollständige Entfernung des Darmes.

Kolon

Dickdarm (siehe Colon).

Kolonkarzinom

Dickdarmkrebs (Kolon = Dickdarm).

Kolorektal

Den gesamten Dickdarm inklusive Mastdarm betreffend (siehe Colorektal).

Koloskopie

Darmspiegelung. Untersuchung der Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten. An verdächtigen Stellen können Gewebeproben entnommen werden.

Sanfte Koloskopie

Bei einer „sanften Koloskopie“ erhält der Patient vor der Untersuchung ein sedierendes Medikament, wodurch gewährleistet wird, dass während der Untersuchung keine Schmerzen verspürt werden.

Kolostomie

Die Kolostomie (= künstlicher Darmausgang) ist ein chirurgischer Eingriff bei Patienten mit Darmkrebs oder anderen Darmerkrankungen, es erfolgt eine Ausleitung des Dickdarms an die Bauchdecke. Eine Kolostomie wird meist nach Entfernung des Afters, des Mastdarmes und eines Teils des Dickdarmes angelegt.

Kolostomiebeutel

Plastikbeutel zur Aufnahme des Stuhles bei künstlichem Darmausgang.

Kontinenz

Fähigkeit, Stuhlgang und Winde zurückzuhalten und den Ausscheidungsgang willentlich auszulösen.

Krebs

Unkontrolliert wachsendes Gewebe, das verdrängend in gesundes Gewebe einwächst und hierbei schwere gesundheitliche Störungen verursacht.

Kryotherapie

Zerstörung des erkrankten Gewebes durch lokales Einfrieren.

Kurative Therapie

Auf Heilung ausgerichtete Behandlung.

L

Laparoskopie

Endoskopische Untersuchung der Bauchhöhle.

Laparotomie

Operation mit Eröffnung der Bauchhöhle.

Laxantien

Abführmittel.

Leukozyten

Weiße Blutkörperchen, dienen der Immunabwehr.

Lokalrezidiv

Erneutes Tumorwachstum an einer bereits vorher behandelten Stelle.

Lymphknoten

Etwa bohnengroße, im ganzen Körper angeordnete Organe, die als Filter für Bakterien und andere Fremdkörper, wie z.B. Krebszellen, dienen und deshalb wichtig für das Immunsystem sind. In ihnen reifen weiße Blutkörperchen heran, die wichtige Abwehrfunktionen haben.

Lynch-Syndrom

Nach Henri Lynch benannte erbliche Dickdarmkrebserkrankung mit hohem Risiko für die Entstehung von Darmkrebs. Andere Bezeichnung dafür ist HNPCC (siehe dort).

M

Maligne

Bösartig. Bösartige Tumore wachsen verdrängend in die umgebenen Gewebe hinein und siedeln Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen an.

Malignitätsgrad

Maß der Bösartigkeit eines Tumors (siehe Grading).

Malignom

Bösartiger Tumor.

Mediastinum, mediastinal

Das Mediastinum ist ein in der Mitte des Brustkorbes liegender Raum, der vorne vom Brustbein hinten von der Wirbelsäule und seitlich vom Brustfell der Lungen begrenzt wird. Es enthält alle Organe des Brustkorbes mit Ausnahme der Lungen.

Meningen

Hirnhäute.

Meningeal

Die Hirnhaut betreffend.

Metastase

Tochtergeschwulst, die sich durch ausgewanderte Tumorzellen über die Lymph- oder Blutbahnen an einem anderen Körperteil angesiedelt hat.

Mikrometastase

Ansammlung von Tumorzellen bis zu einer Größe von etwa 2 mm (mit freiem Auge nicht erkennbar).

Molekulargenetisch

Erbliche Vorgänge auf biochemischer Ebene.

Morbidität

Krankheitswahrscheinlichkeit einer Person bezogen auf eine bestimmte Population.

Morbus Crohn

Chronische Dünndarmentzündung, in deren Verlauf es zu einer Krebsbildung kommen kann.

Mortalität

Sterblichkeit.

MRT

Magnetresonanztomographie (engl.: magnetic resonance imaging); Schnittbilddarstellung von Organen oder Körperregionen mittels Magnetfelder (siehe auch Kernspintomographie).

Multimodale Therapie

Kombination von Therapieverfahren.

N

Nachsorge

Diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die nach der abgeschlossenen Behandlung stattfi nden.

Nausea

Übelkeit, Brechreiz.

Neoadjuvante Chemotherapie

Chemotherapie, die vor der operativen Entfernung des Tumors eingesetzt wird, um diesen zu verkleinern und eine Operation zu ermöglichen oder zu erleichtern.

Neoangiogenese

Gefäßneubildung; bei Tumoren versteht man darunter die Entstehung von Blutgefäßen, die dem Tumor eine Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ermöglichen.

Nitrosamine

Stark krebserregende Stoffe. Vorkommen: vor allem in geräucherten und stark gebratenen Nahrungsmitteln und in Tabakrauch.

O

Obstipation

Verstopfung.

Onkogene

Im Körper vorhandene Gene, die an der Krebsentstehung beteiligt sind. Intakte Onkogene regulieren das Zellwachstum und die Reifung. Krebsfördernd wirken sie nur, wenn sie bestimmte Defekte aufweisen.

Onkologie

Lehre von der Entstehung und Behandlung bösartiger Erkrankungen.

Onkologisch

Betrifft die Lehre und Behandlung bösartiger Erkrankungen.

Opioide

Stark wirksame Schmerzmittel.

Oral

Durch den Mund.

Ossär

Den Knochen betreffend.

P

Palliative Therapie

Auf Linderung der Symptome ausgerichtete Behandlung. Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhalten bzw. zu verbessern.

Palpation

Tastuntersuchung der Körperfl äche und der zugänglichen Körperhöhlen mit den Fingern zur Beurteilung der Gewebe oder der darunter liegenden Organe.

Papillomviren, humane

Viren, die Haut- und Schleimhautzellen befallen können und zur Entstehung von Papillomen führen können. Sie können auch in der Entstehung von Gebärmutterhals-, Scheiden-, Penis-, Anal- und Mundhöhlenkrebs eine wichtige Rolle spielen.

Pathologie

Lehre und Erforschung von Krankheiten.

Pathologisch

Krankhaft.

Per os oder peroral

Medikamente in Tabletten-, Kapsel-, oder Tropfenform, die geschluckt werden müssen.

Perikard

Herzbeutel.

Peritoneum

Bauchfell.

PET-CT

Kombination von PET-Scan und CT (siehe PET-Scan oder Computertomographie), ermöglicht beide Untersuchungen gleichzeitig.

PET-Scan

Positronen-Emissions-Tomographie; ermöglich eine frühzeitige Entdeckung von Tumorerkrankungen und Metastasen. Mit Hilfe einer PETUntersuchung kann im Gegensatz zu einer CT-Untersuchung unterschieden werden, ob es sich bei einer beunruhigenden Gewerbswucherung, um ein harmloses Narbengewebe oder um eine neue Tumorgeschwulst handelt.

Pleura, pleural

Brustfell, das Brustfell betreffend.

Pleuraerguss

Flüssigkeitsansammlung im Spalt zwischen Lunge und Brustfell.

PNP

Periphere Neuropathie; Nervenschädigung durch Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), aber auch durch Medikamente wie Zytostatika (Chemotherapie).

Polyp

Gutartige Gewebswucherung der Schleimhaut. Bestimmte Arten können zu bösartigen Tumoren entarten.

Port

Unter der Haut implantierte Kunststoffkammer, die einen Zugang für Infusionstherapien ermöglicht.

Postoperativ

Nach der Operation.

Prädisposition

Genetisch bedingte Anlage oder Vorhandensein anderer Faktoren (wie z.B. Alter, Vorerkrankungen), die das Entstehen einer Erkrankung begünstigen.

Präoperativ

Vor der Operation.

Prävention

Vorbeugung.

Primärtherapie

Erster Behandlungsschritt.

Primärtumor

Zuerst entstandener Tumor.

Prognose

Voraussichtlicher Krankheitsverlauf in Anbetracht der bestehenden Befunde.

Progredient

Fortschreitend; in der Onkologie bedeutet dies in der Regel ein Tumorwachstum.

Progression

Fortschreiten der Erkrankung.

Progressionsfreie Zeit

Zeitintervall bis zum erneuten Fortschreiten der Erkrankung.

Proktitis

Entzündung der Schleimhaut im Enddarm.

Proktologe

Spezialist für Erkrankungen des Enddarmes.

Proliferation

Vermehrung von Zellen und Gewebe.

Psychoonkologie

Psychoonkologie ist eine interdisziplinäre Fachrichtung, die sich mit der Erforschung und der Behandlung der psychischen und sozialen Belange von KrebspatientInnen und deren Bezugspersonen auseinandersetzt.

Pulmo, pulmonal

Lunge, die Lunge betreffend.

Punktion

Einstich einer Hohlnadel zur Entnahme von Gewebe oder Körperfl üssigkeit.

Q

R

Radiologe

Röntgenfacharzt.

Radiotherapie

Strahlentherapie, Behandlung mit energiereicher, elektromagnetischer oder radioaktiver Strahlung, die Tumorzellen abtötet.

Rehabilitation

Maßnahmen zur Wiedereingliederung in Beruf und Privatleben nach einer Erkrankung.

Rektum

Mastdarm, letzter Abschnitt des Dickdarms.

Remission

Rückbildung der Symptome einer Krankheit. Man unterscheidet zwischen der partiellen Remission (Verkleinerung von Tumoren) und der kompletten Remission (kein Tumor mehr nachweisbar).

Remissionsrate

Prozentualer Anteil erfolgreich behandelter Patienten, bei denen eine Tumorverkleinerung (partielle Remission) oder die vollständige Rückbildung des Tumors (komplette Remission) erzielt wurde.

Resektion

Operative Entfernung von krankem Gewebe oder kranken Organteilen.

Resistenz

Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Tumorzellen gegenüber einer Chemotherapie.

Rezeptor

Andockstelle für Hormone oder Wachstumsfaktoren an der Tumorzelle.

Rezidiv

Krankheitsrückfall, Wiederauftreten eines Tumors nach vorangegangener Behandlung.

Risikofaktoren

Umstände, die die Entstehung einer Erkrankung begünstigen. Für Darmkrebs u.a. Bewegungsmangel, Übergewicht bzw. ungesunde Ernährung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, vererbbare Gendefekte.

Risikopopulation

Bevölkerungsgruppe, die ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer bestimmten Erkrankung aufweist.

S

Sigmakolon

S-förmiger Darmabschnitt vor dem Enddarm.

Sonographie

Ultraschalluntersuchung.

Sphinkter

Schließmuskel.

Stadieneinteilung

Nach Ermittlung des Schweregrads der Erkrankung anhand der Größe des Ersttumors und der Ausbreitung wird die Erkrankung in Stadien eingeteilt. Verwendet werden dafür die Dukes-Stadien oder das TNMSystem. Die Einteilung ist wichtig für die Festlegung des Behandlungs - ziels und die Wahl der Behandlungsstrategie.

Stoma

Künstlicher Darmausgang.

Subkutan

Unter die Haut; bezieht sich zumeist auf Spritzen, die unter die Haut verabreicht werden.

Sublingual

Medikamente in Tropfenform oder als Kapsel, die unter der Zunge aufgelöst werden müssen.

Subpleural

Unter dem Brustfell gelegen.

Suppositorien

Zäpfchen.

Systemische Therapie

Medikamentöse Behandlung (z.B. Chemotherapie), die im Gegensatz zur lokalen Therapie (z.B. Operation oder Radiotherapie) alle Teile des Körpers erreicht.

T

Targeted Therapy

Zielgerichtete Therapie (siehe dort).

TCM

Traditionelle Chinesische Medizin.

TNM-Klassifi kation

Ein System zur Stadieneinteilung.

Toxisch

Giftig, schädigend.

Tumor

Gutartige oder bösartige Geschwulst, die durch unkontrollierte Wucherung von Zellen entstanden ist.

Tumormarker

Körpereigene Substanzen, die bei Tumorerkrankungen in erhöhter Konzentration im Blut vorhanden sind. Sie dienen zur Verlaufskontrolle der Krankheit und können auf einen Rückfall hinweisen (siehe auch CEA).

U

Überexpression

Deutlich stärker vorhanden/nachweisbar als in gesunden Zellen.

Ultraschalluntersuchung

Untersuchungsmethode, die mit Schallwellen Abbildungen aus dem Inneren des Körpers auf einem Bildschirm ermöglicht (siehe Sonographie).

Ulzeration

Geschwürbildung.

Undifferenziert

„Unreife“ Tumorzellen, ähneln nicht den für das jeweilige Organ spezialisierten Zellen.

V

Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF)

Gefäßwachstumsfaktor; Botenstoffe, die unter anderem vom Tumor ausgesandt werden und die zur Neubildung von Blutgefäßen führen. Dadurch wird die Versorgung des Tumors mit Sauerstoff und Nährstoffen gewährleistet und die Entstehung von Metastasen ermöglicht.

Viszeral

Auf innere Organe bezogen.

W

X

Y

Z

Zielgerichtete Therapie

Medikamente, die gegen bestimmte Tumormerkmale gerichtet sind. Diese können als Infusion (z.B. monoklonale Antikörper, siehe dort) oder als Tablette (Tyrosinkinase-Inhibitoren oder sogenannte „kleine Moleküle“) gegeben werden. Die „kleinen Moleküle“ sind Wirkstoffe, die in die Tumorzelle eindringen können und die Signale, die der Zellkern (Kommandozentrale der Krebszelle) zum Wachstum oder zur Metastasierung erhält, blockieren.

ZNS

Zentrales Nervensystem, besteht aus Gehirn und Rückenmark.

Zytostatika

In der Chemotherapie verwendete Arzneimittel, die das Zellwachstum hemmen, indem sie u.a. in die Zellteilung eingreifen. Betroffen sind alle sich schnell teilenden Zellen, wie z.B. Krebszellen, aber auch andere, normale Körperzellen, wie z.B. Haarwurzelzellen. Die Wirkung auf normale Gewebe löst die für die Chemotherapie typischen Nebenwirkungen aus.